Einleitung
In diesem Beitrag geht es um die aktivierung der integrierten iGPU bei Intel Prozessoren. Auf Linux Hosts.
Die iGPU kann zum Beispiel dazu genutzt werden, um Videos mithilfe von FFMPEG
zu Rendern.
Voraussetzungen
- Einen Dedicated Server mit Intel CPU
- Ein installiertes Linux Betriebssystem
Step 1 - CPU auf Kompatibilität Prüfen
Um herauszufinden ob die CPU einen integrierten Grafikchip besitzt, kann im Datenblatt der entsprechenden CPU nachgeschaut werden.
Intel stellt hierfür eine Webseite bereit: https://ark.intel.com/.
Auf dieser Seite kann nach der verwendeten CPU gesucht werden. Sollte sich im Datenblatt der Reiter Prozessorgrafik befinden, so besitzt die CPU eine integrierte Grafikeinheit.
Step 2 - Prüfen ob die iGPU bereits aktiviert ist
Um zu überprüfen ob die iGPU schon aktiv ist, muss folgender Befehl auf dem System ausgeführt werden:
ls -la /dev/dri
Die folgende Ausgabe bestätigt, dass die iGPU deaktiviert ist:
ls: cannot access '/dev/dri': No such file or directory
Step 3 - Aktivieren der iGPU
Um die iGPU zu aktivieren, müssen folgende Schritte ausgeführt werden.
Öffnen der Datei /etc/modprobe.d/blacklist-hetzner.conf
in einem Editor.
In dieser Datei müssen einige Einträge auskommentiert werden.
Hier müssen die Einträge blacklist i915
und blacklist i915_bdw
mit einem #
am Zeilenanfang auskommentiert werden.
Die bearbeiteten Einträge sollten dann so aussehen:
### i915 driver blacklisted due to various bugs
### especially in combination with nomodeset
#blacklist i915
#blacklist i915_bdw
Step 4 - Grub Einstellungen anpassen
Die Grub Bootloader Konfiguration muss wie folgt angepasst werden.
In der Datei /etc/default/grub.d/hetzner.cfg
muss der Eintrag GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="nomodeset consoleblank=0"
verändert werden.
Aus diesem Eintrag, muss das Wort nomodeset
entfernt werden, der Rest bleibt bestehen.
(Unter Ubuntu 18.04 befindet sich die Datei unter /etc/default/grub
)
Hier ein Beispiel wie der oben genannte Eintrag abgeändert werden muss.
Vor der Bearbeitung:
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="nomodeset consoleblank=0"
Nach der Bearbeitung:
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="consoleblank=0"
Als nächstes muss die Grub Konfiguration gespeichert werden das geschieht mit diesem Befehl:
sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
Nach einem Neustart des Servers, sollte die iGPU dann aktiv sein.
Step 5 - Überprüfung der iGPU
Die Überprüfung, kann wieder mit dem Befehl ls -la /dev/dri
übernommen werden.
Nun sollte die Ausgabe in etwa so aussehen:
drwxr-xr-x 3 root root 100 Mar 2 17:57 .
drwxr-xr-x 20 root root 4400 Mar 2 17:57 ..
drwxr-xr-x 2 root root 80 Mar 2 17:57 by-path
crw-rw---- 1 root video 226, 0 Mar 16 19:55 card0
crw-rw---- 1 root video 226, 128 Mar 16 19:55 renderD128
Alternativ kann auch ein lspci
Ausgeführt werden, dieser liefert genauere Informationen:
sudo lspci -v -s $(lspci | grep VGA | cut -d" " -f 1)
Enthält die Ausgebe den Eintrage Kernel driver in use: i915
(vorletzte Zeile), dann ist die iGPU aktiv.
Step 6 - Installation von Überwachungstools (Optional)
Um die Auslastung der iGPU zu überwachen können die intel-gpu-tools
installiert werden.
Dies geht mithilfe von sudo apt install intel-gpu-tools
.
Gestartet wird das Programm mit dem Befehl sudo intel_gpu_top
.
Fazit
In diesem Beitrag wurde darüber Berichtet, wie man die integrierte Grafikeinheit bei Intel CPUs aktiviert und dessen Auslastung überwachen kann.