Einführung
In diesem Tutorial wird gezeigt, wie eine .img
-Datei mit Hilfe des Rescue-Systems erfolgreich auf einem Cloud Server bereitgestellt werden kann.
Dies ist notwendig, wenn ein eigenes Betriebssystem-Image auf dem Server installiert werden soll.
Voraussetzungen
- Ein Cloud Server
- Aktiviertes Rescue-System
- SSH-Zugang zum Server
- Ein Volume zum Zwischenspeichern der
.img
Datei (da die primäre Festplatte überschrieben wird) .img
Datei eines Betriebssystems (alternativ.qcow2
, siehe Schritt 3)- Grundkenntnisse im Umgang mit der Linux-Konsole
Schritt 1 - Rescue-System aktivieren und verbinden
-
Rescue-System aktivieren
- An der Cloud-Konsole anmelden.
- Den gewünschten Server auswählen und das Rescue-System aktivieren.
- Bei Bedarf einen SSH-Schlüssel hinterlegen, um die Anmeldung zu erleichtern.
- Den Server neu starten, damit er im Rescue-Modus bootet.
-
Mit dem Server verbinden
Verbindung zum Rescue-System über SSH herstellen:
ssh root@<deine_server_ip>
Nach dem Login erscheint das Rescue-System-Banner.
Schritt 2 - Zieldatenträger identifizieren und einhängen
Da die .img
-Datei nicht direkt auf der primären Festplatte abgelegt werden kann, wird ein Volume als Speicherort verwendet.
Der folgende Befehl zeigt die verfügbaren Volumes an:
lsblk
Beispielausgabe:
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINTS
sda 8:0 0 76G 0 disk
sdb 8:16 0 40G 0 disk
Hier ist sda
die primäre Festplatte, die überschrieben wird, während sdb
das Volume für die .img
-Datei ist.
Datenträger manuell einhängen
Im Rescue-System werden zusätzliche Volumes standardmäßig nicht automatisch gemountet.
Nun wird ein Mount-Verzeichnis angelegt und das Volume eingehängt:
mkdir -p /mnt/vol1
mount /dev/sdX /mnt/vol1
Dabei wird /dev/sdX
durch den Volume-Namen (z. B. /dev/sdb
) ersetzt.
Falls unklar ist, welches Volume verwendet werden soll, kann die Partitionstabelle überprüft werden:
fdisk -l
Schritt 3 - Image-Datei bereitstellen
Falls das hochgeladene oder heruntergeladene Image im .qcow2
-Format vorliegt, muss es konvertiert werden:
qemu-img convert -f qcow2 -O raw /mnt/vol1/source.qcow2 /mnt/vol1/destination.img
Bei einem Image im .img
-Format, können Sie aus drei Methoden wählen:
-
Methode 1: Hochladen über SCP (Kommandozeile)
Wenn sich die
.img
Datei lokal auf einem Rechner befindet, kann sie mit SCP hochgeladen werden:scp /path/to/image.img root@<your_server_ip>:/mnt/vol1/
-
Methode 2: Hochladen per SFTP (FileZilla)
Falls eine grafische Oberfläche bevorzugt wird, kann das Tool FileZilla verwendet werden:
-
FileZilla starten
-
Neue Verbindung einrichten:
Option Wert Server <your_server_ip>
Benutzername root Passwort <your_password>
Port 22 Verbindungstyp SFTP - SSH-Dateiübertragungsprotokoll -
Die
.img
-Datei per Drag & Drop in das/mnt/vol1/
-Verzeichnis auf den Server hochladen.
-
-
Methode 3: Herunterladen mit
wget
Wenn die
.img
-Datei auf einem externen Server gehostet wird, kann sie direkt auf den Server heruntergeladen werden:wget <URL_zur_image.img> -O /mnt/vol1/image.img
Schritt 4 - Image auf den Datenträger schreiben
-
Empfohlene Methode:
pv | dd
Nun wird
pv | dd
verwendet, um die Fortschrittsanzeige zu verbessern:pv /mnt/vol1/image.img | dd of=/dev/sda bs=4M status=progress
Falls
pv
nicht installiert ist, kann es mit folgendem Befehl installiert werden:apt update && apt install -y pv
-
Alternative:
dd
direktFalls
pv
nicht verwendet werden soll, kann das Image auch direkt mitdd
geschrieben werden:dd if=/mnt/vol1/image.img of=/dev/sda bs=4M status=progress
Schritt 5 - Neustart und Überprüfung des Systems
Nachdem das Image erfolgreich geschrieben wurde, kann der Server nun neu gestartet werden.
Der folgende Befehl startet das System neu und bootet in das lokale Betriebssystem:
reboot
Nach dem Neustart kann überprüft werden, ob das System erfolgreich bootet und erreichbar ist.
Fehlersuche bei Bootproblemen
Treten Bootprobleme auf oder bootet der Server nicht korrekt, sollte zunächst die Dokumentation des verwendeten Betriebssystems konsultiert werden.
Gegebenenfalls ist eine Überprüfung des Bootloaders erforderlich.
Allgemeine Informationen zur Konfiguration des Bootloaders finden Sie hier:
-
GNU GRUB - Offizielle Dokumentation:
https://www.gnu.org/software/grub/manual/grub/grub.html -
UEFI Spezifikation und Dokumentation:
https://uefi.org/specifications
Hinweis zu alternativen Image-Formaten
Einige alternative Image-Formate können möglicherweise ebenfalls konvertiert und bereitgestellt werden.
Es besteht jedoch das Risiko, dass sie aufgrund von Treiber- oder Hardwarekompatibilitätsproblemen nicht korrekt funktionieren.
Cloud Server basieren auf KVM-Virtualisierung, daher sollte sichergestellt werden, dass das verwendete Betriebssystem KVM-kompatibel ist.
Ergebnis
Das eigene Betriebssystem sollte nun auf dem Server installiert sein.